Umbau Zur Linde – schlechtes Timing.
Anni & Maik Baatsch haben vor einigen Jahren die Gaststätte „Zur Linde“ in Rees-Esserden, in Kegler-Kreisen wohlbekannt durch diverse Weltmeister im Sportkegeln, übernommen. Die Beiden, die Ihre Ausbildungen und Fortbildungsjahre unter anderem in der Schweiz genossen, führen den familiären Betrieb jetzt in dritter Generation. Inkl. Biergarten, gut gehenden Kegelbahnen, Restaurant und Wirtsstube, ein Haus mit insgesamt 130 Innenplätzen plus 88 Außenplätzen.
Neue Besen kehren gut
Tja, und so wie dies mit „neuen Besen“ ja nunmal ist, hatten sie sich vorgenommen, die Küche einmal komplett auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Gesagt getan, die Planung für das Frühjahr war perfekt vorbereitet, die Durchführung auch, am 12.3. strahlte der neue Küchenbereich in perfektem Glanz.
Und am 16.3. gingen die Lichter wieder aus. Coronabedingte Zwangsschliessung.
2,5 Festangestellte wurden in Kurzarbeit geschickt und für weitere 7 Service-Kräfte war von einem auf den anderen Tag keine Arbeit mehr da. Verblieben sind Chef und Chefin und ein Azubi. „Dem tuts sichtlich gut, für den ist jetzt schon mehr Zeit da.“ Einen Tag in der Woche erproben die beiden in der Küche Neues, kümmern sich um neue Projekte: „Wir kochen jetzt Suppen ein, zum Verkauf“. Und sie haben sich eingearbeitet, in die neue Technik. „Alles von Grundauf kennen zu lernen, ist ja auch nicht schlecht! Wir wissen jetzt richtig, was die neue Technik kann. Vernetzt ist auch alles, großartig, was man damit machen kann“ schwärmt Maik.
Es wird April, aber Restaurant, Biergarten und Kegelbahnen bleiben zu
Nachdem vieles repariert und alles renoviert war, aber immer noch kein Licht am Horizont zu sehen, haben die Eheleute sich gedacht, dass nun Phase zwei umgesetzt werden sollte.
„Es war schon ein ziemlich blödes Timing“ – „Zuerst bauen wir freiwillig den Küchenbereich um, sprich, kein Geschäft, und genau im Anschluss zwingt uns Corona, das Licht auf den Kegelbahnen und im Restaurant und Wirtstube aus zu lassen. Im April geht uns dann ein voller Monat bestes Biergarten- und Terrassenwetter flöten – konnte auch keiner ahnen. Jetzt zum 1. Mai ist auch immer Esserdener Maifest direkt vor der Tür, neee, schlechter hätte es wirklich nicht kommen können.“ ärgern sich beide.
Aber gut, wir haben Glück im Unglück. Ein fremder Verpächter außerhalb der Familie hätte sicherlich nicht so viel Verständnis für die angespannte Lage, auch die Landes-/Bundeshilfe hilft dem jungen Paar ein wenig weiter. „Aber ewig kann das natürlich nicht so gehen, irgendwann müssen wir wieder öffnen dürfen.“ Wann das allerdings soweit ist, sehen die Beiden auch noch nicht so wirklich. „Und vor allem, was nutzt denn eine Abstandsregel von X Metern zum Nachbartisch wirklich. Wenn man seine Tische nur zu 40 oder 50% Auslastung fährt, dann hat man vielleicht gerade die Anlaufkosten rein, verdient wird dann immer noch nichts!“ – Und Anni ergänzt: „Eine Kegelbahnbelegung mit 4 Personen die vielleicht demnächst zulässig wäre, geht doch auch nicht. Ein Kegelclub kommt doch nicht zur Hälfte!“
Alternativen schaffen
Also haben die Beiden sich den Außerhausverkauf einfallen lassen. „Unser amerikanischer Montag, mit Spare-Ribs und Burgern kommt immer super an, warum also was ähnliches als nicht Take-Away anbieten.“ Und da genug Zeit blieb, hat Maik es einfach umgesetzt. Anni verkauft jetzt auf ihre eigene, bekannt herzliche Art, direkt aus dem Fenster. Zum Muttertag in der kommenden Woche gibts ein extra Muttertags-Menü und wer weiß, Vatertag ist ja nur ein paar Tage später :)
Disclaimer:
Zur Linde in Rees-Esserden ist Kunde von mir.
Dieser Artikel ist allerdings auf mein Bestreben hin und nicht im Kundenauftrag entstanden.
Einige werden fordern, diesen Artikel als Werbung zu kennzeichnen.
Wenn es als solche verstanden wird, tue ich das gerne für meine Kunden. Dies ist Werbung!
Es wurden hierfür weder Honorare gezahlt, noch sonstige Leistungen dafür erbracht.